Die Amtssprache in Bermuda ist Englisch und wird in der Geschäftswelt und zu formellen Anlässen gesprochen. Viele Einheimische sprechen allerdings einen einzigartigen, zuweilen kurios anmutenden Dialekt, den man auch in der Karibik so nicht wiederfindet. Manche behaupten eine Ähnlichkeit zur Aussprache in den Südstaaten der USA zu erkennen. Generell kann man festhalten, dass die Aussprache auf Bermuda eine Mixtur aus British, American und Caribbean English darstellt. Auch Portugiesisch ist in Bermuda durchaus verbreitet. Wer tiefer in den charmanten Dialekt eintauchen möchte, der sollte nach dem kleinen Büchlein „Bermewjan Vurds“ bei einem der zahlreichen Buchhändler in Hamilton Ausschau halten. Erstmals erschien es 1984. Über die Jahre gab es unzählige Neuauflagen. Die 8$ sind bestens investiert und öffnen das Tor zu einer bilderreichen Sprache. Ganz nebenbei erwirbt man das perfekte Souvenir, an dem man immer wieder Freude hat.
Auffälligkeiten im Sprachgebrauch
Generell zu beobachten ist der Tausch von „w“ und „v“. Dabei wird in der Aussprache aus „Woman“ ein „Vooman“ und aus „Watch“ ein „vahtch“. Ziemlich skurril im ersten Augenblick, aber es geht noch besser, denn viele Einheimische machen aus dem „th“ ein „ff“. So wird dann aus „with“ ein „wiff“ oder aus „worthless“ ein „woffless“. Gerne werden auch Vokale in die Länge gezogen. Nicht immer aber doch recht oft wird das „e“ wie ein „a“ ausgesprochen, z.B. „Ve collacted these terms“
Übersicht mit beliebten Ausdrücken in Bermuda
Ace Boy = wird umgangssprachlich gerne als Anrede benutzt, z.B. „Hey, ace boy, where you stay?“, kann aber auch auf einen engen Freund hinweisen „Jason’s my ace boy“.
Ax = Ask, jemanden etwas fragen
Backatawn = Back Of Town, bezeichnet das Gebiet in Hamilton, das nördlich der Victoria Street liegt. Die Ecke sollte man als alleinstehende Touristin in den Abendstunden eher meiden
Bermy = die Kurzform von Bermuda
Bye = wird umgangssprachlich gerne als Anrede benutzt und ist sehr weit verbreitet
Crown & Anchor = während des Cupmatch Festivals ist Glücksspiel auf Bermuda erlaubt. Dazu gibt es Zelte auf dem Spielgelände unter denen sich die Spielwütigen Ihre Zeit mit diesem Würfelspiel vertreiben. Gespielt wird mit drei Würfeln, die jeweils folgende sechs Symbole haben: Krone, Anker, Herz, Karo, Pik und Kreuz. Meistens gewinnt die Bank, aber wer zum Cup Match auf Bermuda ist sollte es sich nicht nehmen lassen sein Glück zu testen.
Cupmatch = die Nationalfeiertage in Bermuda, immer am Donnerstag und Freitag in der Nähe vom 1. August. Jedes Jahr spielen Somerset und St. George’s Cricket, für alle anderen Grund genug Party zu machen, Crown & Anchor zu spielen und am Strand zu faulenzen.
Dark’n Stormy = es ist Bermuda’s Nationalgetränk, bestehend aus Gosling’s Black Seal Rum und Ginger Bier. Sehr erfrischend aber wer nicht trinkfest ist sollte seine Grenzen kennen.
Harbour Nights = während der Sommermonate immer Mittwochs verwandelt sich die Front Street in Hamilton in eine Fußgängerzone. Hier gibt es Stände mit Essen, Getränken, Kleinkunst uvm. Für Touristen einen Besuch wert, wer eine Kreuzfahrt gebucht hat und im Hamilton Harbour vor Anker liegt ist bereits mittendrin.
Lot = wird benutzt, um auf eine Gruppe oder Menge hinzuweisen, z.B. „You lot made my day“
Maynayze = Mayonnaise, wird gerne und oft gereicht.
Onion = jemand, der in Bermuda geboren wurde. Der Term bezieht sich auf den Beginn des 20. Jahrhunderts, als Bermuda nicht nur Osterlilien sondern auch Zwiebeln exportierte.
Road Rash = gemeine Hautverletzungen, wenn man sich auf Mopeds oder Scootern überschätzt und die teilweise recht engen Kurven oder Steigungen nicht rechtzeitig wahrnimmt. Manche Touristen vergessen auch, dass auf der linken Seite gefahren wird. Ich habe schon einige fiese Wunden am Straßenrand gesehen, die ein eher unschönes Souvenir sind oder einem den Urlaub vermiesen können.
Swizzle = ein köstlicher Rum Punsch, den es nur auf Bermuda gibt. Am besten trinkt er sich im Swizzle Inn, einem Pub kurz vor dem Causeway zum Flughafen. Aber Vorsicht, es sollen schon einige hängen geblieben sein und ihre Flüge verpasst haben.
The Rock = ein anderes Wort für Bermuda, da sich die Inseln auf einem großen Felsen befinden
Tree Frog = den signifikanten Sound der Bermuda Inseln liefern die Tree Frogs (Frösche) in den Abendstunden. Für Touristen anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber betrachtet man die phänomenale Kulisse der Inseln in den Abendstunden, so ist diese Geräuschkulisse kaum wegzudenken. Bei mir ging es soweit, dass ich nach meinen Urlauben ohne dieses Geräusch über Wochen kaum einschlafen konnte.
Um Um = hat keine Bedeutung und dient ausschließlich als Füllwort irgendwo innerhalb des Satzes um dem Sprecher etwas mehr Zeit zu verschaffen. Soweit ich das beobachten konnte wird „Um Um“ eher von der älteren Generation verwendet