Das Bermuda Dreieck (Bermuda Triangle) ist die Quelle der erstaunlichsten und hartnäckigsten Legende, die mit den Bermudas verbunden ist. Geprägt wurde der Begriff im Jahre 1963/64 von Vincent Gaddis. Er war ein US amerikanischer Journalisten. Befürworter halten hartnäckig am Mythos fest. Skeptiker sprechen von Fantastereien und Zufällen. Sagen, Legenden und Verschwörungstheorien von verschwundenen Schiffen, Flugzeugen und Besatzungsmitgliedern, Riesenkraken und Unterwasserfriedhöfen ranken sich um das besagte Seegebiet. Sogar Atlantis und das Tor zur Hölle finden oftmals Erwähnung. Das Bermuda Dreieck wird deshalb auch gerne als Teufelsdreieck bezeichnet. Sensationen lassen sich schließlich gut verkaufen. So auch 1974 als der Bestseller „The Bermuda Triangle“ von Charles Berlitz und J. Manson Valentine veröffentlicht wurde. Gerne außer Acht gelassen wird dabei die Tatsache, dass auch in anderen Weltmeeren Schiffe sanken. Ein besonders bekannter Vorfall war die SS Ourang Medan in der Südsee 1947. Bis heute ist allesdrings nicht einmal geklärt, ob die Ourang Medan überhaupt existierte. Sicher ist, dass rund um Bermuda mindestens 100 Schiffswracks liegen. Die Dunkelziffer könnte dreimal so hoch ein. Bermudas Einheimische runzeln oft die Stirn, wenn das Bermuda Dreieck von Touristen erwähnt wird. Auf Bermuda hat jeder seine ganz eigene Meinung dazu. Aber der Reihe nach …
Wo liegt das Bermuda Dreieck?
Das berüchtigte Bermudadreieck liegt im westlichen Teil des Atlantiks vor der Ostküste der USA, nördlich der Karibik und südlich von Bermuda. Als ungefähre Eckpunkte gelten San Juan auf der Karibikinsel Puerto Rico, Miami im Bundestaat Florida sowie Bermuda selbst. Das Bermuda Dreieck umfasst somit ein Seegebiet von 2414 km². Ferner durchfließt der Golfstrom dieses Areal. Und auch die atlantische Hurrikansaison zwischen Juni und November hat schon so manche schwere Stürme erlebt. Nicht unerwähnt lassen sollte man auch die Tatsache, dass diverse rätselhafte Unglücke fälschlicherweise dem Bermudadreieck zugeordnet werden. Vielen Unglücke müssen sich nachweislich außerhalb dieses Seegebietes ereignet haben.
Bermuda Dreieck Vorfälle
Vorfälle gab es reichlich in den letzen 100 Jahren. Interessant ist der gemeinsame Nenner. Es ging immer um Schiffe oder Flugzeuge, die vollbetankt bei sehr guten Wetterverhältnissen wie vom Erdboden verschluckt waren. Funkkontakte rissen ab, ohne dass es zuvor Probleme gab. Plötzlicher Kerosin- und Orientierungsverlust werden auch gerne angeführt und dann geht auch noch die Crew verloren. Das hat natürlich Film- und Literaturqualität und bietet optimalen Treibstoff für widersprüchliche Theorien über das berühmte Bermuda Triangle.
SS Marine Sulphur Queen – Öltanker mit 39 Mann Besatzung verschwunden
Die Geschichte des Tankschiffes Marine Sulphur Queen klingt wilder und mysteriöser als sie sich vermutlich zugetragen hat. Es sank vermutlich am 4. Februar 1963. Fakt ist, dass dieser Tanker schon 20 Jahre auf See im Einsatz war. Im Vorfeld waren diverse Mängel bereist bekannt. So sollen an Bord des öfteren kleine Brände ausgebrochen sein. Wartungsarbeiten und Instandsetzungen waren für den März bereits angesetzt. Auf besagter Fahrt, die am 2. Februar in Beaumont an der Küste von Texas begann, hatte der Tanker 15000 Liter flüssigen Schwefel geladen. Am 4. Februar riss der Funkkontakt aus heiterem Himmel ab. Die fast einwöchige Suchaktion verlief ergebnislos. Wenige Wrackteile und Rettungswesten wurden vereinzelt im Golf von Mexiko und südlich von Key West geborgen. Sicherlich ein tragischer Vorfall, aber ggf. ein hausgemachtes Problem. Das Schiff befand sich in fragwürdigem Zustand. Zudem muss sich dieser Vorfall außerhalb des Teufelsdreiecks abgespielt haben.
Auf dem Weg von der Karibikinsel Barbados nach Baltimore in den Vereinigten Staaten befand sich im März 1918 die USS Cyclops. Die USS Cyclops war ein für damalige Verhältnisse riesiger Frachter, der normalerweise Kohle transportierte. Der Frachter der US Navy verließ den Hafen mit rund 300 Personen an Bord. Er sollte sein Ziel leider nie erreichen. Kein Notruf, kein Funkspruch und bis heute keine Wrackteile, die eindeutig zugeordnet werden konnten. Wie konnte es passieren, dass ein so mächtiger Frachter, wie die USS Cyclops so einfach von der Bildfläche verschwand? Spekulationen gibt es einige, so zum Beispiel die Theorie, dass der Frachter deutschen U-Booten in die Hände fiel. Oder das merkwürdige Frachtgut. Bei seiner letzen Fahrt wurde die USS Cyclops nämlich mit Manganerz anstatt mit Kohle beladen. Zudem 3000 Tonnen mehr Gewicht, als für den Frachter zugelassen war. Könnte hierin vielleicht die Ursache liegen? Ist die USS Cyclops womöglich einfacher nur zerbrochen aufgrund eines überdimensionalen Ladefehlers? Wenn die Beweisführung hinkt, dann wird auch gerne das Bermuda-Dreick ins Spiel gebracht. Immerhin liegen im Bermuda Triangle ja schon diverse Schiffe und Flugzeuge. Auf eines mehr oder weniger kommt es da auch nicht an. Relativ weit her geholt, denn ohne letzte Position, Funkspruch oder Notsignal fehlt jeder Beweis, um das Bermudadreieck mal wieder verantwortlich zu machen.
Bermuda Dreieck letzter Vorfall
Am 15 Mai 2017 gab es den letzten dokumentierten Absturz über dem Bermudadreieck. Hierbei handelte es sich um die 40-jährige Jennifer Blumin, die mit ihren beiden Kindern (3 und 4 Jahre alt) sowie einem Piloten auf dem Weg von Puerto Rico nach Florida war. Die Maschine des Typs MU-2B verschwand nach drei Stunden völlig spurlos vom Radar und vor allem ohne ersichtlichen Grund. Dabei war der 52-jährige Nathan Ulrich ein erfahrener Pilot. Bei den Bergungsarbeiten wurden Trümmer und Wrackteile ca. 25 km östlich von Eleuthera, Bahamas gefunden. Ansonsten fehlt bis heute jede Spur. Verschwörungstheoretiker sind sich sicher, dass auch hier das Teufelsdreieck Schuld sein muss.