Bermuda ist ein britisches Überseegebiet im Nordatlantik und gehört zum Commonwealth. Die größte der über 300 Inseln und Korallenfelsen ist Grand Bermuda, gefolgt von Somerset Island im Nordwesten und St. Georges Island im Nordosten. Diese größeren Inseln der Bermudas sind alle durch Brücken miteinander verbunden. Nur etwa 20 der Inseln sind überhaupt bewohnt. Über die drei großen Hauptstraßen North Road, Middle Road und South Road kann man die Bermudas bequem erkunden. Bermuda gliedert sich in die neun Bezirke Sandys, Southampton, Warwick, Paget, Pembroke, Devonshire, Smith’s, Hamilton und St. George’s. Sie teilen sich eine Fläche von nur 53,3 km². Die Einwohnerzahl liegt derzeit bei rund 62.006 (Stand 2021). Die Hauptstadt ist Hamilton. Bermuda ist umschlossen von Korallenriffen, die früher einen natürlichen Schutz vor Eindringlingen boten. Heute bieten die Korallenriffe beste Voraussetzungen zum Schnorcheln oder für unvergessliche Tauchgänge. Der Bermuda Archipel befindet sich übrigens auf der Spitze eines wahrscheinlich über 100 Million Jahre alten Vulkans. Ein guter Grund für Einheimische sich öfter mal einen Drink oder auch zwei zu genehmigen.
Wo liegen die Bermudas?
Die Bermudas sind ein isolierter Inselstaat im Atlantik. Oft werden sie fälschlicherweise der Karibik zugeordnet. Die Bermudas liegen allerdings 1238 km südöstlich von New York und 1646 km nordöstlich von Miami. Zu den Bahamas sind es rund 1480 km Luftlinie. Somit liegen die Bermudas ca. zwei Flugstunden entfernt von der Karibik. Da Kreuzfahrtschiffe von Miami oder New York aus in die Karibik fahren, werden auf einigen Routen auch die Bermuda Inseln angesteuert. Und wo liegt Bermuda genau? Der berühmte Flagpole an der Front Street in Hamilton befindet sich auf dem Breitengrad 32.292357 und auf dem Längengrad -64.784049. Zudem ist Bermuda Namensgeber für das Bermuda Dreieck, das zwischen San Juan (Puerto Rico), Miami (Florida) und Bermuda liegt.
Anreise nach Bermuda
Um das Inselparadies im Atlantik zu erreichen gibt es zwei Möglichkeiten der Anreise nach Bermuda. Zum einen kann man die Inseln mit dem Flugzeug besuchen, zum anderen besteht die Möglichkeit im Rahmen einer Kreuzfahrt an Land zu gehen. Für einen ausgedehnten Urlaub empfiehlt sich die Flugreise.
Nach Bermuda mit dem Flugzeug
Wer von Deutschland, der Schweiz oder Österreich aus nach Bermuda fliegen möchte hat genau zwei sinnvolle Möglichkeiten. Direktflüge gibt es ausschließlich von London Gatwick, ansonsten bleibt das Umsteigen in New York. Ich selbst bin meistens von Berlin nach London Heathrow geflogen. Dort habe ich den Flughafen gewechselt und bin dann von Gatwick direkt nach Bermuda mit British Airways geflogen. Ebenfalls ausprobiert habe ich die Route von Berlin nach Zürich, von dort nach New York und anschließend nach Bermuda. Die Variante über Großbritannien ist deutlich angenehmer, auch wenn man den Flughafen wechseln muss. British Airways fliegt mehrmals pro Woche in 7 Stunden und 20 Minuten nach Bermuda. Dabei sind 23 kg Gepäck pro Person erlaubt. Online-Checkin und andere Annehmlichkeiten sind selbstverständlich möglich.
Will man auf der Hinreise oder Rückflug allerdings ausgiebig shoppen, dann kann der kleine Umweg über New York durchaus eine Option sein. Diese Variante habe ich selbst dreimal genutzt. Beim ersten Mal mit einem Stop-Over von mehreren Stunden auf dem Rückflug, bei dem wir unser Gepäck am Flughafen in NY umständlich einlagern mussten. Dann im Eiltempo nach Manhattan gedüst und die Stadt unsicher gemacht. Dürfte inzwischen einfacher sein. Insgesamt einiges an Stress und Tempo, auch wenn es eine Menge Spaß gemacht hat. Entspannter ist es ein paar Tage an der Metropole am Hudson River einzuplanen, alles in Ruhe zu erledigen und dann die Anreise nach Bermuda zu genießen. Dabei unbedingt den Zoll beachten, was aber als Tourist selten ein Problem ist, da man nach spätestens drei Wochen sowieso wieder auf dem Rückflug ist und seine Einkäufe wieder mitnimmt.
L.F. Wade International Airport (BDA)
In Bermuda gibt es nur einen einzigen Flughafen, den L.F. Wade International Airport (BDA). Alles ist klein, fein und übersichtlich und man parkt quasi direkt vor der Tür. Von hier aus kann man 14 Destinationen in Europa, USA und Kanada anfliegen. Start und Landung sind überwältigend und machen die Anreise nach Bermuda, ganz egal ob tagsüber oder abends mit dem Red Eye, zu einem Erlebnis. Der Blick von oben ist berauschend und unbezahlbar, daher unbedingt einen Fotoapparat bereit halten. Die Angestellten am Flughafen sind extrem freundlich und haben wie alle Einheimischen immer ein Lächeln und ein paar freundliche Worte auf den Lippen. Wer den Flughafen verlässt sieht direkt das türkisfarbene Meer und spürt den warmen Wind, der sanft durch die Palmenblätter weht. Es gibt kein schöneres Bild um einen Urlaub zu beginnen. Taxifahrer warten bereits am Ausgang auf Fahrgäste, ansonsten kann man auch einen Bus nehmen, was ich allerdings noch nicht ausprobiert habe, da mir das mit Gepäck einfach zu umständlich ist.
Anreise nach Bermuda mit dem Schiff
Innerhalb einiger Routen von Kreuzfahrten ist auch Bermuda eine Anlaufstelle. Ausgangspunkt ist New York, dabei werden dann verschiedene Inseln wie die Bahamas, St.Martin, Tortola und eben auch Bermuda abgeklappert. Dabei liegt das Schiff dann entweder im Royal Naval Dockyard, in St. George’s oder im Hamilton Harbour vor Anker und man hat einige Stunden oder auch Tage Zeit die Inseln zu erkunden. Dabei wird man die Schönheit der Bermuda Inseln zwar nicht komplett verinnerlichen können aber für einen Strandbesuch am Horseshoe Bay oder eine Rundfahrt wird es locker ausreichen. Unbedingt sollte man sich ein schönes Lunch oder Dinner gönnen, so dass man die lokale Küche wirklich genießen und Inselflair schnuppern kann.
Hamilton: Hauptstadt von Bermuda
Hamilton (Bermuda) ist das Zentrum und seit 1815 auch die Hauptstadt der Bermudas. Sie gilt als eine der teuersten Städte der Welt in puncto Lebenserhaltungskosten. Hamilton befindet sich auf der größten Insel Grand Bermuda, ist nur etwa 5,26 km² groß und hat weniger als 1000 Einwohner. Dafür arbeiten hier aber rund 40 Prozent der Bevölkerung von Bermuda. Viele davon im Tourismus oder für eine der unzähligen Versicherungen, die sich gerne auf den Bermudas niederlassen. Man kann sich also die Verkehrssituation der vielen Pendler auf so engem Raum gut vorstellen. In Hamilton befinden sich Banken, Einkaufsmöglichkeiten, der Hafen, viele Restaurants und auch einige Hotels und Guest Houses. Ein Bummel durch die Front Street, Reid Street und Church Street lohnt sich, zudem gibt es diverse kleine Gässchen dazwischen. Für eine Verschnaufpause eignen sich der Par-La-Ville Park oder der Victoria Park. In den Sommermonaten wird die Front Street jeden Mittwoch-Abend zur Fußgängerzone (Harbour Nights). Es gibt ein schönes Rahmenprogramm, Shopping mit Ständen auf der Straße und natürlich leckeres Essen. Unbedingt die Performance-Darbietungen der traditionellen Bermuda Gombeys anschauen!
Sehenswürdigkeiten in Hamilton
Auch Sehenswürdigkeiten lassen sich in Bermuda’s Hauptstadt Hamilton durchaus finden. Anfangen sollte man in der Church Street. Dort befinden sich die kostenlos zugängliche Cathedral of the Most Holy Trinity sowie der dazugehörige Turm, für den man einen kleinen Obulus bezahlt und dann die 157 Stufen erklimmen darf. Das Panorama über Hamilton entschädigt den Aufstieg. Ferner sollte man sich die Bermuda National Gallery im zweiten Stock der City Hall ansehen. Hier gibt es sowohl Dauerausstellungen als auch wechselnde Exponate aus aller Welt zu bestaunen. Hier findet man heimische Stücke, eine afrikanische Ausstellung und auch viel europäische Kunst. Fünf Gehminuten entfernt in Richtung Front Street befindet sich das Bermuda Historical Society Museum im Par-La-Ville Park in der Queen Street. Neben Münzen, Keramik und Möbeln gibt es auch historische Bilder von Sir George und Lady Somers. Der Besuch ist kostenfrei.
Shopping in Hamilton
In Hamilton findet man klassiche Bekleidung z.B. bei A.S. Cooper, Sports- und Beachwear, Bücher, Schmuck, Lederwaren, Porzellan und natürlich vielfältige Spirituosen. Die Preise sind gehoben, im Hochsommer lassen sich allerdings einige Sale-Schnäppchen machen. Bermuda-Shorts gibts am besten bei TABS (12 Reid Street) und sind quasi ein Muss und auch für den perfekten Strandlook gibt es genügend Auswahl. Auch ein Blick in die Bücherläden lohnt sich, denn Literatur oder Bildbände über Bermuda sind außerhalb der Inseln kaum zu finden. In puncto Spirituosen ist die Front Street mit drei Geschäften ein Eldorado. Goslings Bros. Ltd. haben ein eigenes Geschäft und auch Carousel Liquors und Burrows Lightburn Ltd. kann man einen Besuch abstatten. Bermuda Rum ist überall günstig und überaus lohnenswert.
Bermuda Urlaub
Die Bermudas sind ein Paradies für Urlauber und bieten reichlich Abwechslung. Berühmt ist Bermuda bei Urlaubern vor allem für seine Strände, traumhafte Sonnenuntergänge und natürlich die berühmten Bermuda Shorts. Viele Paare haben hier geheiratet oder die Flitterwochen verbracht. Dabei hat ein Bermuda Urlaub noch viel mehr zu bieten. Wassersport und Golf sind auf Bermuda allgegenwärtig, historische Stadtteile laden zum Erkunden ein und Flora und Fauna sind überaus üppig. Zudem können Urlauber köstlich Essen gehen, auf der Front Street flanieren und Mittwochs die Harbour Nights besuchen. Auch die Bermuda Hotels genießen Weltruf und bieten das ideale Ambiente für einen perfekten Urlaub auf den Inseln.
Strände in Bermuda
Bermuda ist ein Paradies für Strandfreunde, Schwimmer und Schnorchler. An der Südküste liegen die traumhaften Sandstrände mit pinkfarbenen Korallenpartikeln, die mit türkisfarbenem Meer die perfekte Kulisse für einen unvergesslichen Strandurlaub in Bermuda bieten. Es sind insgesamt 23 Strände, die wie an einer Perlenschnur aufgereiht die Küsten der Bezirke Paget, Warwick und Southampton zieren. Dazu kommen noch die an der Nordküste. Touristen haben auf Bermuda die Qual der Wahl, denn überall ist es wirklich schön. Viele große Hotels haben eigene Privatstrände mit Liegen, Sonnenschirmen, Bars und Restaurants. Hier lässt es sich vortrefflich verweilen. Es gibt aber auch genügend öffentliche Strände auf Bermuda, die jedes Herz höher schlagen lassen. Die Kulisse ist immer eindrucksvoll und berauschend. Bermuda hat große weitläufige Sandstrände, kleine romantische Buchten, eindrucksvolle Felsformationen, viele Fische und den wohl schönsten Sand im Atlantik. Die Einheimischen gehen übrigens vor Ende Mai nicht schwimmen. Die Strände in Bermuda haben Weltruf und können sich mit jedem Strand der Karibik messen. Das sind die Top Strände der Bermudas:
Horseshoe Bay
Der bekannteste Strand der Bermuda Inseln ist zweifelsfrei Horseshoe Bay in Southampton. Er wird zur Sommerzeit von Einheimischen und Touristen gleichwohl frequentiert und gehört zu den 10 schönsten Stränden der Welt. Er ist optimal für Familien geeignet, denn er ist groß und breit und hat einen unheimlich weichen Sand. Zudem sind Rettungsschwimmer direkt vor Ort. Die Rum Bum Beach Bar sorgt bei Bedarf für das leibliche Wohl mit Burgern, Hot Dogs, Salaten und Eis und hat auch Beach Rentals wie Sonnenschirme, Stühle, Zelte, Boogie Boards uvm. im Verleih. Parkplätze für Autos und Motorroller sind reichlich vorhanden und der Bus hält direkt vor dem Haupteingang. Begrenzt wird er durch Felsen zu beiden Seiten, die gerne auch für gewagte Klippensprünge (Cliff Diving) benutzt werden. Ein Spaziergang in Richtung Osten ist überaus lohnenswert, denn in der folgenden Bucht sind weniger Menschen und der Anblick der Felsformationen ist atemberaubend. Horseshoe Bay muss man gesehen haben, ansonsten war man nicht auf Bermuda.
Elbow Beach
Elbow Beach liegt in Paget und gehört zu den drei populärsten Stränden auf Bermuda. Angrenzend liegen die Hotels Elbow Beach Resort, Coco Reef Resort und Coral Beach & Tennis Club. Dazwischen befindet sich der öffentliche Teil von Elbow Beach, der nur wenige Minuten außerhalb von Hamilton liegt und schnell zu erreichen ist. Der leichten Krümmung verdankt Elbow Beach seinen Namen. Die Infrastruktur mit Restaurant, Duschen, Schirmen und Liegen ist nur über das Elbow Beach Resort möglich und entsprechend teuer. Wer kann bringt sich seinen Schirm selbst mit, denn natürlichen Schatten durch Felsen oder Palmen sucht man hier vergeblich. Die Kulisse ist atemberaubend, ein Paradies zum Schnorcheln, Schwimmen und Faulenzen. Der Küste vorgelagert sind Korallenriffe, die Schutz bieten und das Wasser ruhig halten. So kann man die Artenvielfalt entspannt bewundern. Stärken kann man sich von April bis Oktober in Mickey’s Bar direkt am Strand. Wer nur einen Drink möchte ist auch willkommen. Im Sommer gibt es einen kleinen Lunch Wagen mit Kaltgetränken und Fast Food. Elbow Beach muss man auf Bermuda gesehen haben.
Warwick Long Bay
Warwick Long Bay liegt wie der Name vermuten lässt im Bezirk Warwick. Ein herrlicher Strand mit angenehmer Briese und vor allem nicht ganz so überfüllt wie Horseshoe Bay. Touristenmassen sucht man vergeblich. Fürs Schwimmen und Schnorcheln ist Warwick Long Bay bestens geeignet, zudem gibt es wundervolle Felsformationen, die man mit etwas Geschicklichkeit erklimmen kann. Nebenan in Richtung Horseshoe Bay liegen noch Jobson’s Cove, Stonehole Bay und Chaplin Bay. Hier wird jeder fündig, egal ob etwas abgeschiedener oder großzügig mit weitem Meerblick. Ein kleiner Stand verkauft im Sommer Snacks und Toiletten sind in der Nähe vom Parkplatz auch vorhanden. Warwick Long Bay gehört zu meinen absoluten Favoriten. Die spartanische Infrastruktur habe ich als positiv empfunden, da sie im Umkehrschluss ein Plus an Ruhe bedeutet. Hier hat man wirklich Platz und kein Gedränge. Aus Dockyard braucht man mit dem Bus ca. 40 Minuten, aus Hamilton sind es nur 20 Minuten. Mit Scooter und Taxi etwas schneller. Warwick Long Bay ist einer der längsten Strände auf Bermuda.
Church Bay
Church Bay liegt auch an der Südküste Bermudas, zwischen der Kreuzung Middle Road / South Road und der St. Anns Church im Parish Southampton. Mit Moped, Taxi oder der Bus-Linie 7 von Hamilton oder Dockyard gelangt man auf der South Road dorthin. Church Bay ist klein und liegt etwas versteckt. Eine kleine Straße führt von der South Road hinunter. Dafür ist es hier privat und man findet ideale Vorraussetzungen zum Schnocheln. Bermudas Riffe und Korallen machen es möglich. Hier lässt sich viel maritimes Leben entdecken. Mit etwas Glück sieht man Parrotfish, Hogfish, Bonefish, Angelfisch, Snapper, verschiedene Korallen und Anämonen. Sollte es zu windig und die Wellen zu hoch sein, dann sollte man sich einen anderen Tag aussuchen. Die Infrastruktur ist auch in Ordnung, denn man kann Schnorchel-Equipment, Schirme und Liegestühle vor Ort ausleihen und Snacks kaufen. Toiletten sind auch vorhanden. Die Kulisse ist wunderschön und wer die drei Wochen des Touristenvisums komplett ausnutzt sollte Bermudas Church Bay sowie den angrenzenden Park erleben. Fotografen kommen hier voll auf ihre Kosten.
Tobacco Bay
Tobacco Bay ist unglaublich populär und liegt im Bezirk St. George’s in der Nähe von Fort St. Catherine im Nordosten der Bermudas. Die Lage ist recht abgeschieden, wer hier logiert oder mit einem Kreuzfahrtschiff ankert wird das sicherlich anders sehen. Mir war der Weg meist zu weit. Für Familien ist die kleine Bucht von Tobacco Bay ein Paradies, die Infrastruktur ist ausgezeichnet und das Wasser eher flach. Diverse Felsen bieten Schutz und zudem lassen sich viele bunte Fische beobachten. Obwohl dieser Strand an der Nordküste liegt, sehen Meer und Sand genauso aus wie an der Südküste. Da Tobacco Bay sehr klein ist, kann es zu Stoßzeiten unangenehm voll werden. Besonders wenn Kreuzfahrtschiffe in St. George’s ankern strömen die Massen. Ich empfehle einen Tag komplett in St. George’s zu verbringen, sich die historische Stadt anzusehen und nach dem Lunch an den Strand zu gehen. Verpflegung gibt es genügend vor Ort und auch der übliche Verleih von Schirmen, Liegen usw. ist vorhanden. Von Dockyard aus erreicht man Tobacco Bay mit der Fähre (Orange Route), allerdings muss man danach entweder noch mit dem Bus fahren oder fast 20 Minuten laufen. Mit dem Motorroller geht es am besten, ansonsten halt mit Taxi oder Bus von Hamilton aus.
John Smith’s Bay
John Smith’s Bay liegt im Bezirk Smith’s und ist mein absoluter Favorit unter all den bezaubernden Stränden auf Bermuda. Dieser kleine Strand wird eigentlich nur von Einheimischen frequentiert. Vom stets leeren Parkplatz ist man über einen kurzen Weg direkt am Strand und der Sand sieht für mich immer noch ein bisschen pinker aus. Ein Lifeguard ist vor Ort und die Szenerie ist vollkommen entspannt. John Smith’s Bay wirkt wie ein vergessener Privatstrand, sehr oft hat man ihn quasi für sich alleine. Im Sommer verkauft gelegentlich jemand Snacks und kalte Drinks auf dem Parkplatz. Da ich meist in Smith’s bei Freunden gewohnt habe, war dies zudem der kürzeste Weg. An beiden Seiten befinden sich die für Bermuda typischen Felsen, die jede Menge Fische anziehen, die man beim Schnorcheln bewundern kann. Auf der Ostseite sieht man zudem die für Bermuda typischen Häuser in pink und blau direkt auf den Felsen gebaut. Darunter befinden sich kleine Höhlen, in denen Kinder spielen und etwas Schatten finden können. Im Wasser gibt es diverse flache Stellen, sodass auch Familien hier bestens aufgehoben sind. Nur etwa 150-200 Meter vor der Küste befindet sich ein Riff mit vielen Fischen, die man bewundern kann. Mit den Buslinien 1 und 3 lässt sich dieser grandiose Strand bequem erreichen. Wer genug hat zieht weiter ins Devils Hole Aquarium oder schaut sich Vögel am Mangrove Lake an. Beides ist in wenigen Minuten zu erreichen.
Bermuda Sehenswürdigkeiten
Auch abseits von Stränden, Golfplätzen und schicken Restaurants bietet Bermuda viel Abwechslung. Landschaftlich wird einiges geboten. Flora und Fauna sind üppig und historische Bauwerke in Dockyard und St. George’s sehenswert. Hier sind die Top 7 Hotspots für einen Sightseeing Trip auf den Bermuda Inseln.
Crystal & Fantasy Caves
Auf Bermuda gibt es viele einzigartige Kalksteinhöhlen. Die Crystal & Fantasy Caves (Wilkinson Avenue im Bezirk Hamilton) sind eine echte Attraktion mit vielen Stalagmiten und Stalagtiten, die eine bizarr schöne Szenerie geschaffen haben. Entdeckt wurden sie 1907 per Zufall, als zwei Jungs beim Cricket ihren Ball verloren und suchten. Was sie fanden, war das Tor zu einer Jahrhunderte alten, vergessenen Welt. Zur Besichtigung begibt man sich ca. 35 m unter die Oberfläche. Hier finden sich u.a. kleine Höhlen und azurblaue, klare Seen, die man von einem schwimmenden Steg aus beobachten kann. Die Kulisse ist einmalig. Alle Touren sind immer unter Beaufsichtigung und die freundlichen Guides plaudern aus dem Nähkästchen und machen lustige Schattenspiele. Die beiden Höhlen sind kühl, wer also schnell friert sollte einen dünnen Pullover griffbereit haben. Der obligatorische Souvenir Shop Fiddlesticks wartet am Ausgang. Die Busrouten 1, 3, 10 und 11 bringen euch von Hamilton oder St. George’s zu den beeindruckenden Höhlen. Diese Attraktion ist bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt und darf bei einem Bermuda Urlaub nicht fehlen.
Der überaus gepflegte Royal Naval Dockyard befindet sich am Westende der Bermudas im Bezirk Sandys (Clocktower Parade, 5 Freeport Road, Sandys MA 01) auf Ireland Island. Bei diesem sehr großzügigen Komplex handelt es sich um ein Fort aus dem 19. Jahrhundert, das als strategischer Stützpunkt der britischen Marine diente. Heute tummeln sich hier Touristen aus aller Welt, vor allem aber solche, die mit dem Kreuzfahrtschiff direkt im Hafen ankern. Mit einer kleinen Bimmelbahn kann man Dockyard erkunden, alternativ macht man eine Segway Tour oder leiht sich einen Scooter bei Oleander aus. Wer es lieber sportlich mag, der kann im Snorkel Park die Unterwasserwelt bestaunen, einen Jet Ski ausleihen oder mit Delfinen schwimmen. Im National Museum Bermuda erfährt man mehr über die Insel, die ersten Siedler und kann Artefakte aus dem 16. Und 17. Jahrhundert bewundern. Die Clocktower Shopping Mal bietet zudem Möglichkeiten zum Einkaufen. Bei Makin Waves findet man Surf-Kleidung, andere Shops bieten Schmuck, Glasarbeiten oder die berühmten Bermuda Rum Cakes (unbedingt mitnehmen). Restaurants, Bars und Snacks findet man überall, Wifi ist kostenlos auf dem gesamten Gelände. Eine Fahrt mit der Fähre von oder nach Hamilton muss man machen, denn man bekommt einen fantastischen Einblick in die Schönheit des Great Sound. Dabei sieht man die Küste der Bermudas mit vielen bunten Häusern aus der wohl besten Perspektive.
Bermuda Aquarium, Museum & Zoo (BAMZ)
Diese drei Attraktionen befinden sich im Bezirk Flatts (40 North Shore Road) direkt am malerischen Flatts Inlet. Im Bermuda Aquarium findet man über 200 Fische und andere Meeresbewohner, die sich im Meer rund um die Inseln tummeln. Dazu gehören Papageienfische, Barsche, Drückerfische, Aale, Barracudas, Krabben, Lobster, Korallen und Schildkröten. Der Zoo ist draußen, weitläufig und zeigt unterschiedliche Tiere aus der Karibik, Australien, Asien und Madagaskar. Hier finden sich Flamingos, Geckos, Oscar der beliebte Alligator, Chamäleons, Otter uvm. Der Besuch dauert keine Ewigkeit und man kann zudem die herrliche Aussicht auf den Atlantik genießen. Direkt neben dem Aquarium befindet sich zudem noch das Natural History Museum. Hier erfährt man mehr über die Geschichte der Bermuda Inseln, die ersten Siedler sowie Flora und Fauna. Für bermudianische Verhältnisse ist der Eintritt mit 10 $ für Erwachsene sowie 5 $ für Kinder sehr günstig. So wird auch mal die Reisekasse etwas geschont. Der Besuch im BAMZ lohnt sich und ist eine willkommene Abwechslung zu einem Strandtag. Danach sollte man sich das unbedingt das Flatts Inlet ansehen, denn es ist einer der schönsten Plätze auf den Bermudas.
Flatts Village & Flatts Inlet
Flatts Village im Hamilton Parish ist einer der malerischsten Orte auf Bermuda. Ursprünglich war Flatts mal ein kleiner Schmugglerhafen mit ca. 200 jähriger Geschichte. Von Hexenverbrennungen über Piraterie bis hin zu öffentlichen Vierteilungen gab es allerlei unschöne Vorfälle. Heute ist es vor allem das Flatts Inlet, das Touristenherzen höher schlagen lässt. Das Inlet ist ein schmaler Kanal, der den Harrington Sound mit dem Atlantischen Ozean verbindet. Es ist einer der am meisten fotografierten Orte auf Bermuda. Hier sieht man Boote, die in beide Richtungen durch den Kanal fahren. Die Ufer sind mit Palmen gesäumt. Durch den Gezeitenstrom bewegt sich das Wasser im Flatts Inlet relativ schnell. Wer mit dem Boot unterwegs ist kann mit etwas Glück ein paar Rochen und andere Fische durch das seichte Wasser begleiten. Das Flatts Inlet liegt direkt gegenüber vom Bermuda Aquarium, Museum & Zoo. Hier kann man eindrucksvolle Fotos machen und einfach verweilen, während man sich von der Szenerie inspirieren lässt. Für Stärkung ist auch gesorgt, denn ein paar kleine Restaurants sind gleich ums Eck. Seit Ende 2020 wird übrigens eine Fußgängerbrücke über das Flatts Inlet gebaut, die dem ursprünglichen Railway Trail folgt.
Bermuda Botanical Gardens
Im Grunde ist Bermuda nichts anderes als ein gigantischer Garten. Überall blüht es, selbst am Straßenrand. Unweit der Hauptstadt Hamilton befindet sich der Botanische Garten Bermudas (169 South Road), ein 1898 angelegtes Areal mit etwa 15 Hektar Fläche. Es ist der mit Abstand größte öffentliche Park der Insel. Die Gärten haben drei Eingänge über Berry Hill Road, Point Finger Road and South Road. Der Eintritt ist an 362 Tagen im Jahr generell kostenfrei. Man findet u.a. Palmen, Gummibäume, Hibiskus, Oleander, Kakteen und Sukkulenten, Orchideen und sowie einen Blinden- und einen Rosengarten. Der Spaziergang lohnt sich und bietet Erholung für Augen, Sinne und Seele. Überall duftet es nach tropischen Pflanzen, Kräutern und Gewürzen. Parkbänke und Tische zum Picknicken finden sich überall und laden zum Verweilen ein. Einheimische gehen hier auch gerne mal Joggen oder fahren mit dem Rad durch. Man erreicht den Park mit Taxi, Moped oder den Buslinien 1, 2 und 7. Auf dem Gelände befinden sich zudem das Masterworks Museum of Bermuda Art sowie Camden, die offizielle Residenz des Premier Ministers. Diese habe ich 1991 im Rahmen einer Sprachreise auf die Bermuda Inseln besuchen dürfen. Führungen werden auch vor Ort an bestimmten Tagen angeboten.
Spittal Pond Naturschutzgebiet
Spittal Pond ist das größte Naturreservat auf Bermuda und befindet sich im Bezirk Smith’s an der Südküste, unweit von John Smith’s Bay. Mit der Busroute 1, Taxi und Scooter kann man das Areal auf der South Road erreichen. Es gibt zwei Eingänge. Das ca. 26 Hektar große Feuchtbiotop gehört zum einen der Regierung, zu anderen dem Bermuda National Trust. Vogelliebhaber und Ornithologen kommen hier voll auf Ihre Kosten, denn Spittal Pond ist das größte Vogelschutzgebiet der Bermuda Inseln. Man kann u.a. je nach Jahreszeit weiße Longtails, Strandläufer, Finken, Stockenten und gelegentlich sogar Adler beobachten. In der Mitte befindet sich der ca. 3 Hektar große Teich (Pond). Neben vielen Blumen, Bäumen und Gewürzsträuchern findet man das Checkerboard direkt an der Küste. Hierbei handelt es sich um eine große Kalksteinplatte, die wie ein Schachbrett aussieht. Hier stellt sich dann die Frage, ob die Furchen von Menschen gemacht oder natürlich entstanden sind. Der Platz eignet sich übrigens auch hervorragend um den Sonnenaufgang zu genießen oder die Wellen, die an den Felsen brechen zu beobachten. Dann sollte man sich noch den Portuguese Rock (früher Spanish Rock) ansehen. Dabei handelt es sich um einen Felsen, in den wohl um 1543 die Buchstaben „RP“ eingehauen wurden. Zuerst sollten es wohl spanische Schiffbrüchige gewesen sein, später stellte sich dann heraus, das es doch Portugiesen waren. RP steht für „Regium Portugese“. Der Eintritt ist übrigens kostenlos. Wer allerdings eine Führung wünscht muss reservieren und sollte 50 $ pro Person einkalkulieren.
Gibbs Hill Lighthouse
Diesen Leuchtturm (Lighthouse Road, St Anne’s Rd, Cross Bay SN 01, Bermuda) sollte man gesehen haben. Er bietet das perfekte Ambiente für unvergessliche Fotos, die den Charme der Bermudas von oben festhalten. Das Gibb’s Hill Lighthouse ist seit 1846 in Betrieb und befindet sich auf einem 75 m hohen Hügel. Der Leuchtturm selbst ist ca. 36 m hoch. Nach nur 185 Stufen hat man die Aussichtsplattform erreicht und kann die Schönheit der Bermuda Inseln verinnerlichen. Der Leuchtturm dient Schiffen und Flugzeugen zur Orientierung und wird inzwischen mit 1000 Watt Glühbirnen elektrisch betrieben. Einen kleinen Andenkenladen mit Souvenirs gibt es auch und wer Hunger hat kann sich im Dining Room mit Pizza, Sandwiches oder Fisch verwöhnen lassen. Der Eintritt beträgt nur 2,50 $, die bestens investiert sind. Von Hamilton aus den Bus #7 (über South Road) oder Bus #8 (über Middle Road) nehmen. Für Anreisen aus Dockyard gelten die gleichen Linien.
Verkehr auf Bermuda
In Bermuda fährt man ganz britisch auf der linken Seite. Die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit beträgt gerade mal 35 km/h und wird von vielen Einheimischen chronisch missachtet. Pro Haushalt ist nur ein Auto erlaubt, allerdings sucht man Mietwagenstationen in Bermuda vergebens. Das Verkehrsaufkommen ist besonders zur Rush Hour ziemlich hoch, wenn sich der gesamte Verkehr in und um Hamilton drängt. Am Ortseingang von Hamilton, genauer gesagt am „Foot Of The Lane“ Kreisverkehr gab es allerdings einen Menschen, der in den Morgenstunden für gute Stimmung sorgte. Ganz egal ob es regnete oder bestes Bermuda Wetter war, Johnny Barnes stand am Kreisverkehr und winkte allen Verkehrsteilnehmern freudig zu und rief „Good Morning“ oder „I Love You“, dabei lachte er über das ganze Gesicht und war als Unikum auf den Inseln bekannt wie ein bunter Hund. Aus diesem Grund hat man ihm auch schon zu Lebzeiten eine Statue erbaut, die man nach wenigen Metern stadteinwärts bewundern kann.
Mit Moped und Scooter auf den Inseln unterwegs
Motorroller sind das Verkehrsmittel der Wahl. Für Touristen ist dieses Verkehrsmittel ideal, da man die Schönheit der Inseln bestens erkunden kann und jeden Winkel erreicht. Mieten kann man Scooter und Mopeds fast überall, ein spezieller Führerschein ist nicht notwendig, das Mindestalter beträgt 16 Jahre. Die wichtigen Anbieter sind Oleander, Eve’s und Smatt’s. Auf Wunsch wird der Scooter auch direkt zum Hotel geliefert. Da die Straßen in Bermuda eng und kurvig sein können, sollten Verkehrsneulinge sehr umsichtig sein sonst ereilt einen der „Road Rash". Das Tragen von Helmen ist übrigens Pflicht. Parken stellt ist in der Regel kein Problem dar, in Hamilton gibt es diverse Stellflächen extra für Zweiräder, z.B. auf der Front Street direkt am Hafen. Vorsicht ist geboten bei der Parkzeit, denn die Politessen sind auch in kleineren Straßen überaus wachsam. Wer mit kleinen Kindern durch den Verkehr in Bermuda muss, sollte allerdings eher auf Taxi oder Bus umsteigen.
Mit Taxi oder Bus die Inseln erkunden
Alternativ stehen Bus und Taxi zur Verfügung. Taxifahrten gehen allerdings schnell ins Geld, da dieser Service in Bermuda relativ teuer ist. Ferner ist es zu Stoßzeiten eine Kunst überhaupt ein Taxi zu ergattern, sogar bei telefonischer Reservierung kommt es häufig zu Verzögerungen. Als Tourist sollte man unbedingt darauf achten, dass das Taxameter auch läuft und bei Übergepäck der Zuschlag vor Fahrtbeginn verhandelt wird. Die Fortbewegung per Bus empfand ich als Tourist recht umständlich, die Fahrscheine „Tokens“ müssen vorab erworben werden und in der Hitze des Sommers trägt die Warterei an den Haltepunkten wenig zu guter Urlaubsstimmung bei auch wenn alle Busse klimatisiert sind. Gerade wenn man vom Strand kommt erweist sich diese Transportoption als wenig praktikabel.
Bermuda mit der Fähre entdecken
Wer Zeit hat, sollte sich unbedingt eine Fahrt mit der Fähre gönnen. Der Ausblick ist phänomenal und die leichte Brise macht die Luftfeuchtigkeit erträglich. Wer mit dem Scooter unterwegs ist kann diesen auch mit auf die Fähre nehmen. Tickets und Tokens gibt es am Hamilton Ferry Terminal, Bermuda Bus Terminal, in diversen Hotels sowie in Infostellen für Besucher. Eine Barzahlung an Bord ist inzwischen nicht mehr möglich. Der Fähren Service in Bermuda hat vier Routen, die in Farben unterteilt sind.
Routenübersicht der Fähren
- Pink Route: Hamilton – Paget – Warwick
- Blue Route: Hamilton – West End – Royal Naval Dockyard
- Orange Route: Hamilton – Dockyard – St. Georges
- Green Route: Hamilton – Rockaway
Das Leben auf der Insel hat sein eigenes Tempo, deshalb fährt man am besten, wenn man die Dinge gelassen nimmt und sich der „Bermuda Time“ einfach hingibt. Wer das Besondere liebt, in Bermuda heiratet oder einfach nur das Flair genießen will sollte eine der alten Pferdedroschken ausprobieren und sich stilecht durch den Verkehr in Bermuda kutschieren lassen.